Heute findet ab 17:15 Uhr der traditionelle Bocholter Innenstadtmartinszug statt. Dabei zieht der Sankt Martin auf seinem Pferd mit insgesamt 16 Bocholter Schulen, begleitet durch Vorstand, Gäste und Musikgruppen, durch die Bocholter Innenstadt.
Der Bocholter St. Martinszug. Abbildung vom Heimatverein in Bocholt.
Der Bocholter Martinzug mit seinen traditionellen Runkel-Laternen in einer Darstellung des Heimatvereins Bocholt.Für alle Interessierten- übrigens finden wir den Bocholter Martinszug, der zu den größten Umzügen Deutschlands zählt, wunderschön und sehenswert- an dieser Stelle nun der Weg des Zuges:
Berliner Platz- Vorplatz Mariengymnasium- Schleusenwallbrücke- Schanze, entlang des Seniorenheims “Residenz”- Brückenstraße- St.-Georg-Platz- Manes-Schlatt-Platz- Schanze, überquerend links in den Casinowall- Südwall- Osterstraße, überquerend- Ostmauer- Nordmauer- Nordstraße, berührend- Niederbruch- Wesemannstraße- Langenbergstraße- Ostmauer, berührend- Osterstraße- Ostermarkt- Königstraße- Markt Der Verein für Heimatpflege, der die Organisation des Zuges übernimmt, freut sich über Spenden (ab 30€ Spende gibt es zum Dank ein Bild der Bocholter Künstlerin Helga Wilms gratis dazu). Näheres hierzu und Konten des Heimatvereins erfahren Sie unter: www.heimatverein-bocholt.de Übrigens: Große Tradition haben in Bocholt die sogenannten “Runkel-Laternen”. Bei den sogenannten „Runkeln“ (in Bocholt so genannt) handelt es sich um ganz normale Futterrüben, die auch Zuckerrüben, Raahner, Rangasn, Rummel, Vieh-Mangold, Burgunder-Rüben, Saurüben, Dickwurz, Räben (Schweiz), … genannt werden, je nach Region. Aus diesen werden dann (wirklich wunderschöne, leuchtende) Sankt Martinsfackeln gemacht. So weit, so gut. Aber sitzt man dann zum ersten Mal davor und soll mit seinen Kindern aus einer Runkel eine Laterne schnitzen, guckt man erst einmal komisch (so ging es uns zumindest) und versucht, sich daran zu erinnern, wie man das in der eigenen Schulzeit noch gemacht hat… und die Erinnerung ist leider nicht mehr ganz so präsent. Hhhm, was machen wir in der heutigen Zeit also? Googlen und uns bei Youtube umsehen. Aber tatsächlich gibt es da so gut wie gar nichts- zumindest keine wirklich brauchbaren Anleitungen. Bei uns ging es schon damit los, welche Seite oben sein soll und welche Seite auf den Deckel/ Stab geschraubt wird??? Da steht man dann davor und dreht und wendet das dicke Ding… und am Ende hat man dann doch die falsche Seite für oben benutzt. Dann wird mit den Kindern ausgehöhlt, was das Zeug hält und das dauert und dauert. Danach beginnen wir mit dem Schnitzen: Die Kinder haben ganz tolle Vorstellungen, finden wir super! Aber was wir nicht wussten ist, dass es so schwierig ist, das mit dem Schnitzen auch in die Tat umzusetzen. Unser Sohn hat sich direkt allein ans Werk gemacht, schließlich ist er ein Künstler. Oh je, etliche Löcher im Räbli!!! Das ist nicht wie beim Kürbis, bei der Runkel wird nur „angeschnitzt“, nicht „ausgeschnitzt!“ Na ja, egal, wenigstens selbst gemacht, und: mit gaaanz viel Liebe! Der Bischof ist nur schwer zu erkennen, die Sterne zu 99% misslungen, plötzlich wird schon alles braun, während wir noch schnitzen, und dadurch, dass wir auch noch die falsche Seite benutzt haben, leuchtet es auch oben nicht so schön rot wie wir es eigentlich kennen?!? Aus dem Loch wird eine Gans, aus dem anderen ein Stern- es wird immer schlimmer… Unsere Tochter freut sich (nach etwa vier Stunden Arbeit insgesamt, immerhin sind es ja zwei Kinder und somit zwei Runkeln) trotzdem über den Sankt Martins Umzug, der mehr schlecht als recht auf ihrer Runkel abgebildet wurde. Dann kommt ein Foto der Cousine: Die perfekte Runkel- pfui, hätten die uns das nicht vorher zeigen können? Wir staunen alle nicht schlecht und müssen absolut neidlos zugeben, dass diese Runkel die schönste von allen ist. Diese Runkel kann sich sehen lassen.   Egal, Kinder gehen trotzdem glücklich ins Bett (der Wille zählt und das gemeinsame Event, samt Martinsliedern, CD haben wir noch aus der Kindergartenzeit… und… wir erinnern uns immer wieder gern), das Chaos beseitigt die Mama… immerhin, im nächsten Jahr wissen wir auf jeden Fall, wie es (theoretisch) geht!!! Und: Bis zum nächsten Jahr haben wir eine Anleitung erstellt, versprochen. Die drucken wir dann rechtzeitig in unserem Magazin ab, damit es anderen verzweifelten Eltern besser geht als uns. Wir wünschen allen Bocholterinnen und Bocholtern (und auch denjenigen, die nicht aus Bocholt kommen und sich den Martinszug ansehen) auf jeden Fall viel Spaß beim heutigen Martinszug. Bei uns gibt es im Anschluss natürlich, gan“s“ traditionell, Martinsgans, Rotkohl und Klöße.
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